Bioenergiedorf Mauenheim – Wärmenetz bleibt weiter in Betrieb

Im Jahr 2006 startete die Ortschaft Mauenheim ein Pionierprojekt. Als erstes Bioenergiedorf des Landes Baden-Württemberg, das nahezu komplett mit Wärme aus einer Biogas- und einer Hackschnitzelanlage versorgt wurde, ist Mauenheim ans Netz gegangen.

Damals nutzten 70 Haushalte den umweltfreundlichen Energiemix. In der Zwischenzeit sind es rund 80 und auch Neuanschlüsse außerhalb des bestehenden Netzes sind denkbar. Nunmehr nähert sich das Ende der ersten 20 Betriebsjahre der Biogasanlage und des Wärmenetzes. In einer Informationsveranstaltung am 5. Juli 2023 in der Alpenblickhalle in Mauenheim wurde den Bürgern die Zukunft der örtlichen Wärmeversorgung in den nächsten zehn Jahren von den Betreibern Solarcomplex und KCH (Keller, Clean Energy und Henningen) vorgestellt. Die Wärmeversorgung aus heimischen erneuerbaren Energien ist in aller Munde und aktueller denn je. Daher sollen sowohl die Biogasanlage als auch das Wärmenetz nach dem Ende des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) weiter betrieben werden.
 
Bürgermeister Stärk, als Vertreter der Gemeinde, stellte zusammen mit Solarcomplex, Vorstand Bene Müller, die Weichen für die kommenden 20 Jahre. Beide unterzeichneten vor Kurzem einen weiteren Wegenutzungsvertrag zum weiteren Betrieb des aus rund vier Kilometer Leitungen bestehenden Mauenheimer Wärmenetzes von 2025 bis 2045. Bei der Unterzeichnung des Wegenutzungsvertrags bezeichneten sowohl Bürgermeister Stärk als auch Mauenheims Ortsvorsteher Michael Ilg die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Solarcomplex als ein wichtiges Zeichen in Zeiten der Klimakrise und Energiewende.
Der Bürgermeister zeigt sich stolz darauf, dass die Gemeinde Immendingen und Solarcomplex damals als Vorreiter das erste Bioenergiedorf gegründet haben. „Inzwischen haben wir viele Nachahmer gefunden“, sagt er. „Für Immendingen sei es gut, dass es bei der Wärmversorgung Mauenheims mit dem bewährten Partner weitergehe“.
 
Konzession wird nicht erhöht
„Wir sind mit der Wärmeversorgung mehr als zufrieden“, hob Ortsvorsteher Ilg hervor. Er hoffe, dass das Interesse am Anschluss ans örtliche Wärmenetz unverändert bleibe: „Die Infrastruktur liegt im Boden und sollte genutzt werden“. Die Gemeinde habe ihre jährliche Konzession von 2500 Euro nicht erhöht, so wären auch weiterhin moderate Energiepreise seitens Solarcomplex wünschenswert.
Herr Ilg bat darum, für Neukunden Klarheit hinsichtlich der Kosten zu schaffen. Bene Müller macht deutlich, dass Neuanschlüsse außerhalb des bestehenden Leitungsnetzes nur möglich seien, wenn sie wirtschaftlich machbar sind.

Nähere Informationen zu der Infoveranstaltung am 5. Juli 2023 finden Sie hier: (1,8 MB)