Nächtliche Schwertransporte für Windkraftanlagen

In dieser Woche wurden verstärkt Anlagenbauteile für den Windpark „Junge Donau“ angeliefert, der auf der hierfür ausgewiesenen Fläche „Reifenberg-Möhringer Berg“ auf einer Fläche von 37 Hektar entstehen soll.

Anlieferung Halbschalen Windpark Junge Donau
Eine Halbschale passiert den Kreisverkehr am Löwenplatz. Foto: Gemeinde Immendingen

Der Gemeindeverwaltungsverband Immendingen/Geisingen und die Stadt Bad Dürrheim haben damit Raum für das Windenergievorhaben geschaffen. Die Kommunen unterstützen so das landes- und bundesweite Ziel, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen.
 
Um Verkehrsbehinderungen durch die Schwertransporte so gering wie möglich zu halten, erfolgen die Fahrten nachts ab 22:00 Uhr. Die 2 bis 7 Schwertransporte pro Nacht überragen aufgrund der Größe der Bauteile die normale Fahrbahnbreite, sodass seit 13. März 2023 zwischen 22:00 und 06:00 Uhr ein beidseitiges absolutes Halteverbot auf der B311, Ortsdurchfahrt von Zimmern und Immendingen, sowie in der Bachzimmerer Straße besteht.
 
Ein besonderes Rangiermanöver wird von den Fahrern beim Kreisverkehr am „Löwenplatz“ vollzogen. Um in die Bachzimmerer Straße einfahren zu können, müssen die Schwertransporte zunächst geradeaus Richtung Möhringen weiterfahren, dann an der Kreuzung B311 / Ortseinfahrt Möhringen / Abfahrt Richtung Hattingen wenden und anschließend wieder nach Immendingen zurückkehren. Von dieser Richtung kommend können die Transporte um die Kurve und weiter Richtung Ippingen fahren.

Anlieferung Halbschalen Windpark Junge Donau durch Immendingen
Von mehreren Begleitfahrzeugen flankiert, durchfahren die Schwertransporte die Gemeinde Richtung "Reifenberg - Möhringer Berg". Foto: Gemeinde Immendingen

In der Nacht von Montag auf Dienstag wurden Halbschalen für den unteren Teil einer Winkraftanlage geliefert. Von Mittwoch auf Donnerstag passierten gleich 7 Transporte die Gemeinde. Sie hatten Rotorblätter geladen, die die längsten, an einem Stück transportierten Bauteile für die Windräder sind.
 
Wissenswertes über das Projekt:
 
Der Planungsträger ist die KommunalWind GmbH & Co. KG. Sie plant die Errichtung des Windparks innerhalb der Eignungsflächen. Die KommunalWind ist eine Kooperation der Energieversorgung Filstal, der Stadtwerke Am See, Bietigheim-Bissingen, Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tübingen (kurz: „KommunalPartner GmbH”) und des Projektentwicklers juwi.
 
Der „Windpark Amtenhauser Berg“, der mit seinen fünf Anlagen im Jahr 2017 auf Gemeindegebiet in Betrieb ging, wurde ebenfalls von der KommunalWind GmbH & Co. KG, der KommunalPartner GmbH und dem Projektentwickler juwi realisiert.
 
Der geplante Windpark „Junge Donau“ umfasst fünf bauartgleiche Windenergie-Anlagen der neuesten Generation des dänischen Anlagenherstellers Vestas. Die "V150-4.2MW" ist eine Binnenlandanlage der 4 Megawattklasse und hat einem Rotordurchmesser von 150 Metern. Die Nabenhöhe beträgt 166 Meter.
 
Die speziell für Binnenlandstandorte konzipierten Anlagen werden nach ihrer Inbetriebnahme jährlich klimafreundlichen Strom für rund 16.000 Haushalte produzieren (Durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt 3.100 kWh/a).
 
Drei der fünf geplanten Anlagenstandorte befinden sich auf Flächen des Landes Baden-Württemberg (ForstBW). Für diese Fläche erhielt die KommunalWind GmbH Ende 2016 den Zuschlag im Bieterverfahren.
 
Die beiden anderen Windräder sind auf einem Grundstück der Stadt Tuttlingen sowie auf einem des katholischen Kirchfonds Immendingen geplant.
 
Eingespeist werden soll der erzeugte Strom im Umspannwerk Tuttlingen, das von den Stadtwerken Tuttlingen und Netze BW betrieben wird.
 
Quelle einiger Inhalte: https://windpark.juwi.de/junge-donau