Handwerk zeigt Jugendlichen Karrierewege

Ausbildungsberater der Handwerkskammer führen intensive Beratungsgespräche bei der Jobs for Future. 13.144 Besucher auf Jobmesse in Villingen-Schwenningen.
Rund 3.000 Besucher mehr als 2023 besuchten die Jobs for Future in Villingen-Schwenningen in diesem Jahr. Zum Abschluss der Ausbildungsmesse gab es am Stand der Handwerkskammer Konstanz und der Kreishandwerkerschaft Donau-Neckar positive Statements. Hier stellten unter anderem Zimmerer, Schornsteinfeger, Metallbauer und Schreiner ihre Arbeit vor. Es habe viele intensive Beratungsgespräche gegeben, sagt Sabine Menhofer, Fachbereichsleitung Innere Organisation, Gremien und Veranstaltungen bei der Handwerkskammer Konstanz.

Großes Interesse von Eltern und Jugendlichen
Auch die Ausbildungsberater der Kammer waren mit der Resonanz an den drei Messetagen sehr zufrieden. Es seien einige Eltern mit ihren Kindern vorbeigekommen, die noch keine richtige Idee für ihre berufliche Zukunft gehabt und sich umfassend über die Möglichkeiten im Handwerk informiert hätten. Großes Interesse habe es auch am Elternrundgang gegeben, auf dem Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern in kleinen Gruppen verschiedene Branchen und Ausbilder kennenlernen konnten.
Außerdem gab es im Vergleich zu den Vorjahren mehr Beratungen von Menschen mit Migrationshintergrund. „Viele Geflüchtete haben eine gute Ausbildung, wissen aber nicht, wo sie arbeiten können“, so Sabine Menhofer. „Es war schön zu sehen, dass die Besucher durchweg sehr interessiert waren und nicht nur so durch geschlendert sind“, so ihre Bilanz.
 
Modernes Handwerk weckt Begeisterung

Rainer Wagner von der Kreishandwerkerschaft Donau-Neckar freute sich über so manchen Aha-Moment auf der Messe: „Viele haben eine ganz falsche Vorstellung vom Handwerk, dabei ist es so vielseitig. Dass Bestattungsfachkraft oder Augenoptiker Handwerksberufe sind, ist häufig nicht bekannt. Wir brauchen diese Messe, um aufzuklären und Appetit auf modernes Handwerk zu machen.“
 
Aussteller zufrieden mit Resonanz

317 Aussteller präsentierten sich drei Tage lang auf dem Messegelände Villingen-Schwenningen. Schülerinnen und Schüler, Absolventen und Studierende, aber auch viele Fachkräfte strömten in die Messehallen. „Die Jobs for Future ist eine perfekte Plattform“, freute sich Thomas Teufel vom Cluster Zerspanungstechnik. „Wir haben viele tolle Gespräche geführt“, bilanzierte auch Lars Demand-Stumpp von der Firma Buderus. „Schon am Donnerstag waren viele Eltern mit ihren Kindern unterwegs, um sich gezielt zu informieren. Das hat uns sehr positiv überrascht.“ Viele Aussteller nutzten die Jobs for Future als Plattform, um in der Region Präsenz zu zeigen und ihr Unternehmen bekannter zu machen.
 
Sicherer Job im Handwerk

Handwerkskammerpräsident Werner Rottler freute sich ebenfalls über die gute Resonanz und machte einmal mehr deutlich: „Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung ist für einen jungen Menschen ganz entscheidend und hilft ihm, seinen Weg zu finden. In Krisenzeiten zu wissen, was man mit den Händen schaffen kann, und auf seine Fähigkeiten zu vertrauen, gibt enorme Sicherheit. Auch weil Unternehmen ausgebildete Fachkräfte nicht so schnell entlassen wie vielleicht jene, denen die Ausbildung fehlt.“
 
Fachkräfte seien für den Wirtschaftsstandort ganz entscheidend. „Wenn uns in den entscheidenden Berufen die Fachkräfte fehlen, trifft es uns alle“, so Rottler. „Um die jungen Menschen in die Berufe zu lenken, die notwendig sind, um den Status quo einer Grundversorgung aufrechterhalten zu können, ist immer mehr Überzeugungsarbeit notwendig“, bedauert Rottler.
 
Doch die Messe habe gezeigt, dass es viele Interessierte gebe, das mache Hoffnung, denn: ob Friseur, Optiker, Hörakustiker oder Bäcker um die Ecke – ohne Handwerk geht es nicht. Für die nächste Messe haben alle befragten Aussteller ihre Teilnahme bereits zugesagt. Der Termin für die nächste „Jobs for Future“ ist vom 13. bis 15. März 2025.
 
 

Jugendliche bei der Jobs for future Messe
Bitte ausprobieren - am Stand des Zimmererhandwerks kommen Jugendliche und Handwerker beim Nägeleinhämmern ins Gespräch.