Der Kohlenmeiler

Am Waldweg von Immendingen Richtung Bachzimmern wurde ein Schaukohlenmeiler aufgerichtet. Es handelt sich hierbei lediglich um ein Anschauungsobjekt, bei dem keine Vorführungen stattfinden.

Schaukohlenmeiler bei Bachzimmern
Schaukohlenmeiler bei Bachzimmern

Die Waldköhlerei hatte im Raum Immendingen eine jahrhundertlange Tradition. Sie war eine wichtige Voraussetzung für die bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesene Eisenerzgewinnung. Das reichliche Vorkommen von Erz (sog. "Bohnerz") und Holz war im Jahre 1707 Anlass für den Bau eines Schmelzwerkes in Bachzimmern. Nach jahrzehntelanger Unterbrechung des Betriebes wurde dort im Jahr 1812 eine neue Schmelze errichtet, mit der Bachzimmern seine Blütezeit erlebte. Das Fürstlich Fürstenbergische Hüttenwerk - seit 1833 "Amalienhütte" benannt - wurde im Jahre 1878 stillgelegt.

Auch die Holzkohlegewinnung zum Betrieb der Schmelzöfen war im 18. und 19. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Gegend. Noch heute weisen zahlreiche Flurnamen (wie "Kohlberg" und "Kohlhalde" in Ippingen) darauf hin. Ebenso zeugen viele Kohlplatten in unseren Wäldern von dieser Zeit. Auf solchen verebneten Flächen wurden die Kohlenmeiler errichtet, wofür Buchen-Holz bevorzugt wurde. Wegen der Steinkohle und dem Bau der Eisenbahn ging der Köhlerbetrieb vor über 100 Jahren schlagartig zurück.

Der Kohlenmeiler

Von der Eisenzeit vor rund 3000 Jahren bis ins 20. Jahrhundert wurde Holzkohle von einem Köhler hergestellt. Dieser war auch zuständig für den Aufbau und den Betrieb eines sogenannten Meilers.

Als erstes baute er einen dreieckigen Kamin aus Holzstämmen der als Mitte diente und stapelte anschließend weitere Stämme kreisförmig um den Kamin herum. Für das Dach wurden Holzstämmen in Richtung Kamin gelegt ohne den Schacht zu blockieren. Das ganze bedeckte er mit Gras, Moor und Lehm und abschließend mit Asche und Erde. Für die Verwandlung von Holz zur energiereichen schwarzen Holzkohle entzündete der Köhler den Meiler. Über mehrere Tagen oder Wochen glimmte das Holz im Inneren unter seiner Aufsicht. Hierbei entstanden chemische Reaktionen, die dem Holz die gesamte Feuchtigkeit entzogen und Gase freisetzten, welche mit dem Rauch aus dem Meiler austraten. Übrig blieb das Kohlenstoffgerüst der Holzzellen, mit geringen Gewicht, die sogenannte Holzkohle.

Der Erfolg der Arbeit hing von der Errichtung des Meilers sowie von der richtigen Luftzufuhr ab. Zu viel Luftzufuhr im Meiler bedeutete, dass das Holz zu Asche verbrannte, während durch zu geringe Luftzufuhr Holzkohle schlechter Qualität entstand.

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